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11-11-24: JENSEITS VON ACHTSAMKEIT

Reflektionen und Erfahrungen

Prof. Dr. Erhard Meyer-Galow, Honorarkonsul von BHUTAN in Deutschland

Vom 1.-3.10.24 fand in Paro/Bhutan ein INNOVATION SUMMIT statt, der vom BHUTAN INNOVATION FORUM veranstaltet wurde. Das Forum stellt sich vor:

„The Bhutan Innovation Forum is a global initiative dedicated to sustainable development and mindful entrepreneurship. It unites international leaders, innovators, and entrepreneurs to support Bhutan’s vision of a Mindfulness City. Through dynamic workshops, networking, and interactive sessions, BIF promotes ethical practices, eco-friendly innovation, and cultural preservation, blending modern technology with Bhutanese traditions to drive holistic growth and environmental stewardship.“

Das ist der nächste Schritt, nachdem seine Majestät König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck im Dezember 2023 angekündigt hat, dass in der Gegend von Gelephu ein 1000 km2 großes Gebiet als SPECIAL ADMINISTRATIVE REGION (SAR), entstehen soll, in dem mit eigener Legislative mit dem Fokus auf MINDFULNESS gelebt und investiert werden soll.

An dem INNOVATION SUMMIT konnte ich leider weder als Redner noch als Teilnehmer aus wichtigen persönlichen Gründen nicht dabei sein.

 

Die Vorträge und Diskussionen sind nun online.

Einige Vorträge habe ich angehört und war beeindruckt.

Nun fühle ich mich angeregt, gewissermaßen als Ergänzung und Diskussionsgrundlage, eigene Gedanken und Erfahrungen beizutragen.

Es geht mir um:

ACHTSAMKEIT-LOSLASSEN-BEWUSSTSEIN-WESEN-INFORMATION-WIRKEN und BEWIRKEN

 

  1. ACHTSAMKEIT

Wer in früheren Jahren Achtsamkeit übte, wie ich selbst, oder darüber sprach-und das tat ich auch- wurde belächelt und als Esoteriker diskriminiert von all denen, die Esoterik, den Weg nach innen weder verstanden noch erfahren hatten als Gegensatz zu Exoterik, der Weg in der Außenwelt. Während meiner Berufsjahre bis 1996 habe ich nie zu erkennen gegeben, dass ich meditiere. Danach habe ich dann aber über den Weg nach innen gesprochen und geschrieben.

Siehe Meyer-Galow Youtube Channel und meine websites unter www.ligw.de 

www.hon-consulate-bhutan.de

Heute ist Achtsamkeit ein Schlagwort in aller Munde und die Anhänger sind zahlreich. Sie alle suchen einen Ausweg aus ihrem persönlichen Dilemma. Mit Achtsamkeitsübungen.

Aber oft wird Achtsamkeit zu eingeschränkt definiert, empfunden und geübt.

Mir geht es um den Erfahrungsraum ÜBER ACHTSAMKEIT HINAUS………BEYOND MINDFULNESS

Geht es heute nicht im Wesentlichen darum, nicht im DENKEN, MACHEN, LEISTEN (also MIND gleich (RATIO) steckenzubleiben, sondern darüber hinaus sich zu öffnen für unsere spirituelle Dimension (SPIRIT). Wir haben im Deutschen leider nur einen Ausdruck…….GEIST. Im Englischen wird der Geist unterschieden zwischen MIND und SPIRIT.

Mir würde deshalb der Ausdruck MINDLESSNESS besser gefallen.

Diesen Ausdruck hat beim INNOVATION SUMMIT Dzongsar Jamyang Khyentse Rinpoche bei seinem Dialog mit Mathieu Ricard auch erwähnt, als er gefragt wurde, was er unter MINDFULNESS verstehe. Er ist ein buddhistischer Lehrer, Filmregisseur und Autor.

Achtsamkeit ist aber nur das Eingangstor zu einem erweiterten Bewusstsein. Viele beschließen Achtsamkeit zu üben, aber bleiben auf dem kognitiven Level stecken, ohne dass sie es wissen.

Mir sagte kürzlich ein Meditationslehrer:

„Es betrübt mich sehr, wenn ich im Sesshin so viele Gesichter sehe, die Achtsamkeit schon über Jahrzehnte üben, aber es ist nichts passiert.“

Sie sind stecken geblieben auf der Ebene des Denkens, Fühlens, Machens, Wollens und Leistens. Das Einschießen der Bewusstseinserweiterung ist immer eine Gnade, die man nicht machen kann. Es passiert in der Achtsamkeitsübung bei manchen schnell, bei vielen nie.

Eine Episode, die mein Lehrer für Jung’sche Tiefenpsychologie, Walter Schwery, gerne erzählte, macht deutlich, was der Meditationslehrer meinte und was auch meinen Erfahrungen entspricht:

„Ich war bei einem Sesshin in der Toskana mit einem tibetanischen Rinpoche. Wir waren 120 Schüler und übten Achtsamkeit. Der Meister kam zu uns, sah uns heftig Achtsamkeit üben und rief:

                                    Don’t meditate, just relax!

Alle lachten, ließen komplett los und waren in ihrer Mitte. Vorher waren sie nur im Kopf.

Sie waren plötzlich im Raum über Achtsamkeit             hinaus……BEYOND MINDFULNESS

Bitte verstehen Sie mich richtig. Ich will Achtsamkeit und die Notwendigkeit der Übung der Achtsamkeit, besonders in der heutigen schnellen, krisenreichen Zeit, nicht schlechtreden. Ohne Achtsamkeit geht es gar nicht. Die Achtsamkeitsübung, möglichst täglich, hat viele Vorteile und führt zu einem bewussteren Leben. Empathie und Mitgefühl sind das Ergebnis. Der bessere Umgang mit sich selbst und anderen wächst. Es ist ähnlich wie mit dem Autogenen Training. Es wirkt, aber nur kurz. Die Wirkung verschwindet schnell mit der nächsten Störung. Die Bewusstseinsöffnung ist nicht nachhaltig. Die Quelle zur Veränderung liegt tiefer in uns.

  1. LOSLASSEN

 

Achtsamkeit ist nur das Eingangstor jeder Meditation. Vielleicht 10%. In der Achtsamkeitsübung muss allerdings dann der schwierigere Teil kommen und das ist das LOSLASSEN.

Die Achtsamkeitsübung hat oft einen Focus, um sie zu erleichtern, den Atem, ein Mantra, ein Bild, ein Gebet……….und sogar das Nichts. Das alles gilt es loszulassen.

 

LOSLASSEN führt zu GELASSENHEIT und GELASSENHEIT führt zu MITGEFÜHL.

 

David Hawkins hat das exakt und wunderbar ausgedrückt. In der Einleitung zu seinem Buch:

 

LOSLASSEN

DER PFAD WIDERSTANDSLOSER KAPITULATION

 

„Während der vielen Jahre klinisch-psychiatrischer Praxis war das primäre Ziel, die effektivsten Möglichkeiten zu finden, das menschlich Leid in all seinen vielen Formen zu lindern. Zu diesem Zwecke wurden zahlreiche Fachrichtungen der Medizin erkundet, wie Psychologie, Psychiatrie, Psychoanalyse, Verhaltenstherapie, Biofeedback, Akupunktur, Ernährung und Gehirnchemie (Neurochemie). Jenseits dieser klinischen Modalitäten kamen noch philosophische Systeme dazu, Metaphysik, eine Vielzahl an holistischen Gesundheitstechniken, Kurse zum Thema Selbsthilfe, spirituelle Pfade, Meditationstechniken und andere Wege, um das Gewahrsein zu erweitern.

Bei all diesen Erkundungen wurde festgestellt, dass der Mechanismus der Kapitulation von enorm praktischem Nutzen ist. Seine Bedeutung erforderte das Schreiben dieses Buches, um mit anderen zu teilen,was klinisch beobachtet und auf persönlicher Ebene erfahren wurde.

Die zuvor veröffentlichten zehn Bücher waren auf fortgeschrittene Zustände des Gewahrseins und ERLEUCHTUNG fokussiert. Im Laufe der Jahre stellten Tausende spirituelle Schüler während unserer Vorträge und Satsangs Fragen, die die täglichen Hindernisse zur ERLEUCHTUNG offenbarten. Es ist pragmatisch und hilfreich, eine Technik mitzuteilen, welche die Übung unterstützt, Hindernissen zu überwinden: Wie handhabt man die Wechselfälle des täglichen Lebens, mit seinen Verlusten, Enttäuschungen, Stresssituationen und Krisen? Wie kann man frei werden von negativen Emotionen und ihre Auswirkung auf Gesundheit, Beziehungen und Arbeit? Wie bewältigt man all diese unerwünschten Emotionen?

 

Das gegenwärtige Werk beschreibt eine einfache und effektive

Methode, durch die man lernt, negative Emotionen loszulassen und frei zu werden.

Die Loslass-Technik ist ein pragmatisches System des Eliminie-

rens von Hindernissen und Anhaftungen. Man kann es ebenso als einen Mechanismus der Kapitulation [surrender] bezeichnen. Es existiert ein wissenschaftlicher Beweis der Wirksamkeit dieser Technik, welcher in einem späteren Kapitel erläutert wird. Die Forschung hat gezeigt, dass diese Technik weitaus wirksamer ist als viele andere Herangehensweisen, die heutzutage zur Linderung der physiologischen

Antwort auf Stress zur Verfügung stehen.

Nach Erforschung der meisten unterschiedlichen Stressminde-

rungs- und Bewusstseinsmethoden, sticht diese Herangehensweise hervor, aufgrund ihrer schieren Einfachheit, Effizienz, klinischen Wirksamkeit, dem Fehlen fragwürdiger Konzepte und aufgrund der Schnelligkeit ihrer beobachtbaren Resultate. Ihre Einfachheit ist trügerisch und verbirgt beinahe den wahren Nutzen dieser Technik. Einfach ausgedrückt befreit sie uns von emotionalen Anhaftungen. Sie bestätigt die Beobachtung eines jeden Weisen, dass Anhaftungen die

Hauptquelle von Leid sind.

Der Verstand/das Gemüt, mit seinen Gedanken, ist getrieben von Emotionen. Jede Emotion ist die geballte Ableitung vieler tausender Gedanken. Da die meisten Menschen während ihres gesamten Lebens ihre Emotionen verdrängen, unterdrücken und versuchen, vor ihnen zu fliehen, sammelt sich die unterdrückte Energie an und sucht danach, sich durch psychosomatisches Leid, körperliche Störungen,

emotionale Krankheiten und Fehlverhalten in zwischenmenschlichen Beziehungen, auszudrücken. Die angehäuften Gefühle blockieren das spirituelle Wachstum und Gewahrsein genauso wie Erfolg in vielen Bereichen des Lebens.“

 

Es geht immer auch um die Integration des Schattens (C.G. Jung); also des Bewusstwerdens von allem Unterdrückten und Verdrängtem. Das Unterdrückte ist uns noch bewusst, das Verdrängte nicht mehr. Ich kenne viele Spirituelle, die Achtsamkeit üben, aber in Krisensituationen bricht der Schatten durch und will über klassische Projektionen Manifest werden in der Welt. Dann fragen sich alle, wie kann denn dieser „Gutmensch“ das machen?

 

  1. BEWUSSTSEIN

Was ist eigentlich Bewusstsein? Die Frage ist berechtigt, denn es wird viel über Bewusstsein geredet und geschrieben. Wenn man fragt, bekommt man meistens keine befriedigende Antwort.

Ich halte es mit Eckhart Tolle, der zwischen einem gegenständlichen Bewusstsein und einem nicht gegenständlichen Bewusstseinunterscheidet. In unserem Leben sind wir fast immer im gegenständlichen Bewusstsein. Anders wären wir gar nicht lebensfähig. Auf dieser Ebene sind uns Materie und Energie bewusst. Unser Ego, unsere Gefühle, alles, was wir gelernt haben, alles, was wir mit unseren Sinnen aufnehmen usw. ist uns bewusst. Dieses gegenständliche Bewusstsein erfahren wir ständig und deshalb verstehen viele unter Bewusstsein eben nur dieses gegenständliche Bewusstsein.

Auf die Frage, wie wir denn das nicht gegenständliche Bewusstseinerfahren können, sagte Tolle sinngemäß:

„Wenn Du in der Achtsamkeitsübung meditierst, kommen Gedanken und Gefühle auf, die es loszulassen gilt. Wenn Gedanken und Gefühle dann durch das Loslassen verschwinden, kommen nicht sofort die nächsten Gedanken und Gefühle. Dazwischen gibt es immer eine kleine Lücke ohne Gedanken und Gefühle. Einfach NICHTS.

Diese Lücke, dieses NICHTS, das ist das nicht gegenständliche Bewusstsein.

Durch die Übung der Achtsamkeit und des Loslassens gilt es nun diese Lücke zu vergrößern, also den Erfahrungsraum des nicht gegenständlichen Bewusstseins.“

Das ist BEWUSSTSEINSERWEITERUNG.

Bewusstsein ist die Grundlage von allem. Alles entsteht aus Bewusstsein, aus gegenständlichem und nicht gegenständlichem Bewusstsein.

Ich verweise hier mal auf den Physiker Federico Fellini, der sich aus eigener Erfahrung sehr viel mit Bewusstsein beschäftigt hat

Der Geübte kann vom gegenständlichen Bewusstsein, auf das nicht gegenständliche Bewusstsein jederzeit umschalten. Das nenne ich:

CLICK-----CLACK……MEHODE…….immer wieder. Das gilt es zu üben. Diesen Mechanismus muss man sich zu eigen machen.

So wird man eine ganze Person.  Körper-Seele-Geist (Spirit und nicht Mind!!)

Das ist der Prozess der Individuation nach C.G. Jung

Aus diesem Prozess wächst die Empathie, Liebe, Mitgefühl, Resilienz, Kreativität, Gesundheit etc.

  1. WESEN

 

Karlfried Graf Dürckheim, mein erster Lehrer, spricht vom doppelten Ursprung des Menschen.

 

Der irdische Ursprung ist das Ichbewusstsein, das Ego; der göttliche Ursprung ist das Wesen, das wie folgt definiert:

 

Das Wesen ist die Weise, mit der das überraumzeitliche SEIN in uns und durch uns Manifest werden will in der Welt.

 

In der Jung’schen Diktion ist das Wesen das SELBST. Das überraumzeitliche SEIN ist das HÖHERE SELBST, oder wie gerade erwähnt, das nicht gegenständliche Bewusstsein…

 

Es geht also im Leben nach der wichtigen Entwicklung des Egos darum, das SELBST aus der Unterdrückung durch das Ego zu befreien und im eigenen Leben und in der Welt wirken zu lassen. Alle Anhaftungen kommen aus dem Ego und führen zum Leiden. Es ist Lebensaufgabe, das Ego im Selbst zu verankern. Ich bin kein Freund davon, das Ego zu überwinden. Wir brauchen unser Ego. Es ist enorm wichtig, um unser Leben zu meistern. Es muss aber eben im Selbst verankert werden, sonst breitet sich das Ego als Egoismus und Egomanie aus. Das sind Fehlentwicklungen. Es gibt aber auch viele Menschen auch mit einem zu schwachen Ego. Auch das ist eine Fehlentwicklung. Das Ego muss durch Übungen gestärkt werden.

Wir leiden in dieser Dualität. Es gibt eine oft unbewusste Sehnsucht, das Ego wieder mit dem Selbst zu vereinen; einer Sehnsucht diese Ganzheit zu erreichen, in der wir bis zu unserem 3. Lebensjahr waren.

 

Das kann nur gelingen, wenn wir transparent werden für die immanente Transzendenz.

Nur mit der Achtsamkeitsübung gelingt uns das selten. Mit der Übung des Loslassens besteht die größere Chance die immanente Transzendenz zu erfahren. Deshalb ist für Dürckheim der Sinn des Lebens:

 

        TRANSPARENZ FÜR DIE IMMENANTE TRANSZENDENZ

 

Das überraumzeitliche SEIN ist das nicht gegenständliche Bewusstsein.

 

  1. INFORMATION

Für meinen jetzigen Lehrer Thomas Campbell , Physiker und Bewusstseinsforscher, ist auch Bewusstsein die Grundlage von allem aus dem alles entsteht. Er geht jedoch noch einen Schritt weiter und sieht in der Information, die aus dem nicht gegenständlichen Bewusstseinsfeld (Larger Consciousness System) kommt, die Grundlage von allem, wie er ausführlich in seinem Buch

                     THE BIG TOE (Theory Over Everything)

und auf seinen vielen Youtubes ausführlch beschreibt.

In dem Larger Consciousness System sind alle Informationen aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft gespeichert.

 

In der Übung der Achtsamkeit und des Loslassens können wir aus dem Larger Consciousness System Informationen erhalten. Diese Informationen manifestieren sich als Materie und Energie, als Wort und Bild. Sodass wir sie erkennen können.

Die Informationen fließen selten, wenn wir im gegenständlichen Ego-Bewusstsein uns nur auf der Ebene des Denkens, Fühlens, Machen, Leisten und Haben befinden, bei aller Bemühung der Achtsamkeit.

Es braucht den Sprung auf die Ebene des SEINS. Er nennt diese Ebene „BEING STATE“.

Diese Ebene kann man durch Übungen der Achtsamkeit und des Loslassens erreichen.

Er erleichtert diesen Bewusstseinssprung mit dem Einspielen über Kopfhörer von Frequenzen, die sich um 4 Hz zwischen beiden Ohren unterscheiden.

Bei erleuchteten Mönchen haben Physiker festgestellt, dass das Corpus Callosum, die Membran zwischen beiden Gehirnhälften, mit 4 Hz schwingt; im Schlaf mit 2 Hz und im Tagesgeschehen mit 8Hz. Wenn man nun die 4Hz Frequenz anlegt, schwingt das Corpus Callosum tatsächlich mit 4Hz und man gelangt in einen Being State.

In diesem Zustand kann man Informationen vom Larger Consciousness System abrufen, aus der kognitiven Ebene nur selten.

Übrigens die Placebowirkung ist auch so zu erklären.

Also letztendlich geht es bei der Übung der Achtsamkeit und des Loslassens um bewussten Informationsfluss.

 

  1. WIRKEN UND BEWIRKEN

 

Es geht darum, dass wir durch die Übung der Achtsamkeit und des Loslassens dem nicht gegenständlichen Bewusstsein, dem überraumzeitlichen SEIN oder dem Höheren SELBST die Möglichkeit eröffnen in uns zu wirken und als Folge davon aus einem erweiterten Bewusstsein in der Außenwelt etwas zu bewirken, einen Beitrag zur Evolution zu leisten.

Meine Meditationslehrer haben mich immer darauf hingewiesen, dass die Meditation absichtslos zu üben sei.

Bei Thomas Campbell allerdings habe ich gelernt, dass man mit der Meditation durchaus die Absicht des Wirkens und Bewirkens verbinden kann.

Er sagt: „Wenn Du schon durch die Übung der Achtsamkeit und des Loslassens im BEING STATE bist, dann musst Du eine INTENTION äußern, was Du bewirken willst. Du kannst das Larger Consciousness System befragen und erhältst Informationen. Die Zukunft betreffend erhältst Du Informationen mit der höchsten Wahrscheinlichkeit.

Du kannst nicht nur in Dir selbst etwas bewirken, sondern durch eine Verschränkung Deines Bewusstseins mit dem Bewusstsein anderer auch bei anderen über die positive Beeinflussung des Informationsstroms etwas Gutes bewirken.  Beispiele sind Diagnose und Heilung im Krankheitsfall.“

  1. ACHTSAMKEIT OHNE MEDITATION

Zum Schluss sei noch erwähnt, dass man auch ohne Achtsamkeitsmeditation auf das Being Level kommen kann und viel Gutes bewirken kann.

Mein leider viel zu früh verstorbener Freund Hans Peter Dürr, Quantenphysiker und Heisenberg-Schüler, hat nie meditiert. Um den Zustand absoluter Präsenz zu erreichen, bevorzugter er den LIEBENDEN DIALOG.

„Weisst Du Erhard“, sagte er, „bei der Meditation fehlt mir einfach die Spontanität. Wenn ich im Liebenden Dialog, also einem Dialog mit Empathie und Mitgefühl ohne Bewertungen und Vorurteile, mit einem anderen bin, kann das KOOPERATIVE HINTERGRUNDFELD sich frei entfalten, sich in Materie, Emotion und Energie manifestieren.  Voraussetzung ist, dass man das Hintergrundfeld gelernt hat zu erfahren. Das kooperative Hintergrundfeld ist leer. Aber es hat eine Eigenschaft und das ist die POTENTIALITÄT sich ständig in Bruchteilen von Sekunden als Materie oder Energie zu manifestieren.

Das kooperative Hintergrundfeld ist die WIRKLICHKEIT, aus der alle Realitätentsteht. Realität ist gefrorene Wirklichkeit.“

Diese Wirklichkeit des Hans Peter Dürr entspricht dem nicht gegenständlichen Bewusstsein des Eckhart Tolle, dem Wesen des Karlfried Graf Dürckheim oder dem Höheren Selbst de C.G. Jung.

Um die Kreativität zu fördern muss ich das wesen, das Selbst des anderen erreichen und nicht nur das Ego!

Für Hans Peter Dürr ist der nachhaltig wirkende Sinn des Lebens:

              DAS LEBENDE LEBENDIGER WERDEN LASSEN

Ist das nicht auch der Sinn unseres Lebens mit jeder Übung der Achtsamkeit und des Loslassens, unseres individuellen und kollektiven Bewusstseins, unseres Wesens, und den Informationsfluss als Grundlage allen Seins sich öffnen zu lassen und in unserer so problematischen Welt zu wirken und Positives zu Bewirken. Tag für Tag!

Wir müssen gar nicht suchen. Die Situationen begegnen uns. Es geht also um wahrnehmen und aus Empathie und Mitgefühl zu wirken.

Übrigens sind diese Öffnungen auch Voraussetzung für jegliche Art derKreativität, Intuition, Inspiration und Innovation.

Deshalb finde ich es wichtig und grossartig, dass Mindfulness, eine so wichtige Rolle spielt beim INNOVATION SUMMIT.

Dieser Fokus ist also wichtig und vielleicht sogar unerlässlich

Mit seinem rationalen Geist muss man schon zunächst die Aufgabe oder das Problem definieren und konstellieren. Dann geht’s ums Loslassen und sich nach innen wenden. Denn INTUITION kommt vom Lateinischen intueri (sich nach innen wenden). Der Thalamus und das Limbische System werden aktiv. Ideen fliegen einem zu. Wichtig ist dann der nächste Schritt, die INSPIRATION, von Lateinisch inspirare (einatmen). Wir müssen neue kreative Idee einatmen und unser eigen werden lassen.

Unser INTELLEKT verknüpft dann die Idee mit unserem Wissen und Denkvermögen.

Daraus kann eine INVENTION entstehen, etwas Neues.

Die erfolgreiche Markteinführung nennt man INNOVATION.

Die Innovation braucht also vorher diese Aktionskette, absichtlich oder manchmal auch unabsichtlich.

Das ist mir ganz wichtig. Oft wird der Mangel an Innovation beklagt. Der Schlüssel zur Erkenntnis, warum Innovationen verhindert werden, liegt in der erkenntnis, dass die Menschen Angst haben, Fehler zu machen, kritisiert oder bestraft zu werden. Die, die den Mangel beklagen sind selbst Schuld. Ihr Ego macht Druck und erzeugt Angst.Das Ego des anderen macht zu, als Schutz.

Da im buddhistischen Bhutan MINDFULNESS so tief verankert ist, müsste also Bhutan eigentlich die idealen Voraussetzungen haben, um über INNOVATIONEN die Aufgaben und Probleme der heutigen modernen Zeit zu lösen.

Allerdings braucht die Intuition das Wissen des Intellekts als Anker zur Verknüpfung um kreativ Neues zu erschaffen. Für die Vermittlung von Wissen in einer guten Ausbildung ist in Bhutan in den letzten jahren viel Positives geschehen. Jetzt geht es darum, den gut ausgebildeten Bürgern eine Praxis zu bieten, das Wissen anzuwenden und Erfahrungen zu sammeln.

Möge der INNOVATION SUMMIT einen INNOVATIONSSCHUB in Bhutan auslösen.

Soweit meine Reflektionen zum INNOVATION SUMMIT in PARO/BHUTAN.

Oktober 2024